FAZ: Die kleine Freiheit bei „Liberty“

Irgendwann ging es einfach nicht mehr. Jedes Mal, wenn Sonja Erlich vom ersten in den zweiten Stock ihrer Wohnung im Ruhrgebiet wollte, war da diese Treppe. Ein Hindernis, das für die Fünfundsechzigjährige mit Multipler Sklerose immer unüberwindbarer wurde. Trotz Treppenlifts. Das Umsetzen vom Rollstuhl in den Sitz und wieder zurück dauerte. Es war anstrengend. Es kostete Kraft, die ihr zunehmend fehlte. Es kam eine Zeit, da kam Sonja Erlich nur noch zurecht, weil den ganzen Tag über jemand da war, der ihr half.

Dann stieß ihr in Frankfurt wohnender Sohn im Internet auf die Lösung. Und seit ein paar Monaten ist alles anders. Mitte November zog Erlich um. Vom Ruhrgebiet nach Rödermark, Stadtteil Urberach, an den Rand eines Neubaugebiets. Es fiel ihr nicht leicht, die alte Wohnung zu verlassen, „ich bin schweren Herzens weg“, sagt sie. Aber: „Es war eine gut überlegte Entscheidung.“ Da, wo sie jetzt wohnt, gibt es keine unüberwindbare Treppe mehr.